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TERROR

06.08.2006

Gewalt in Thailand: Fast hundert Brandanschläge im Süden

Der Süden Thailands ist von einer Brandanschlagsserie betroffen. Fast einhundert Vorfälle dieser Art wurden alleine in der Nacht zum 3. August registriert. Dabei wurden insgesamt drei Menschen getötet und vier verletzt. Politische Beobachter vermuten, dass neben moslemischen Separatisten auch Waffen- und Drogenhändler daran beteiligt waren.

Betroffen waren vor allem drei Provinzen im Süden, die vorwiegend von Moslems bewohnt werden. Die Anschläge zielten auf Häuser, in denen Politiker des Landes wohnen. Weiter waren Polizeistationen, buddhistische Tempel, Bars und Diskotheken betroffen. Außerdem wurde heute bekannt, dass der scheidende Senator Fakhruddin Boto (52) in der Südprovinz Narathiwat durch Schüsse schwer verletzt worden ist. Der Senator ist Moslem und arbeitete im Auswärtigen Ausschuss des Parlaments mit. Er wohnt im Distrikt Ra-ngae (Provinz Narathiwat). Auch für diesen Anschlag wurden Aufständische verantwortlich gemacht.

Die Gewaltwelle begann im Januar 2004, als Premierminister Thaksin Shinawatra in der Unruheregion das Kriegsrecht ausrief. Dies geschah in Folge eines Rebellenüberfalls auf ein Armeecamp. Der Gewaltwelle sind bisher 1.300 Menschen zum Opfer gefallen.

Anschläge dieser Art und die einhergehende politische Instabilität wirken sich in der Zwischenzeit negativ auf die Wirtschaft aus. Die Zentralbank des Landes beurteilt die Entwicklung zunehmend skeptisch und hat die Progrosen gesenkt. Demnach soll die Wirtschaft in den Jahren 2006 und 2007 nur noch um vier bis fünf Prozent wachsen, was die schwächste Expansion seit fünf Jahren bedeuten würde.

Positiv ist allerdings zu erwähnen, dass eine Neuwahl im Oktober 2006 möglicherweise ohne Boykott ablaufen wird, da die Opposition auf einen Aufruf dieser Art bisher verzichtet habe. Mit den Wahlen soll auch die politische Lähmung überwunden werden. Zurzeit steht das Land ohne eine handlungsfähige Regierung da. Da das Finanzjahr 2007 nicht verabschiedet werden kann, sind so auch Infrastrukturprojekte blockiert.

Der Führer der oppositionellen Demokratischen Partei, Abhisit Vejjajiva, hat seine Kritik an der Regierungspolitik zur Lösung der Krise im Süden Thailands wiederholt. Er forderte den Ministerpräsidenten zu konstruktiveren Maßnahmen in der Krisenregion auf. Abhisit erinnerte außerdem an die Vorschläge der nationalen Versöhnungskommission, die Anfang Juni Vorschläge zur Lösung des Gewaltproblems im aufständischen Süden Thailands vorgelegt hatte (Wikinews berichtete). Die Stellungnahme des DP-Vorsitzenden kam einen Tag, nachdem Verteidigungsminister Thammarak Isarangura Na Ayutthaya ein schärferes Vorgehen gegen die Aufständischen gefordert hatte. Der General hatte die Ansicht vertreten, die staatliche Autorität müsse zurückschlagen, anstatt sich allein auf ?Süßholzraspeln? (englisch: ?sweet talk?) zu beschränken.

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